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Brauerei Pinkus Müller / 48143 Münster, Kreuzstr. 4-10

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Carl »Pinkus« Müller wurde am 19. Februar 1899 als Sohn des münsterischen Brauereibesitzers Johannes Carl Friedrich Müller und dessen Frau, der Bierbrauertochter Maria Ackermann aus Hiltrup, geboren. Der Betrieb des Vaters, die Brauerei Müller, war im Jahr 1816 vom Urgroßvater Carl »Pinkus« Müllers gegründet worden und zählte zur Zeit seiner Geburt zu den drei größten Brauereien der Stadt Münster.

Foto links: Brauereierbe Carl »Pinkus« Müller - neben seiner Ausbildung zum Diplom-Braumeister in München studierte er Gesang. Später übernahm er den Familienbetrieb und wurde dem entsprechend in Münster als »singender Bierbrauer« bekannt. Fotos rechts: Bieretiketten-Abbildungen aus den 50er und 60er Jahren.

Nachdem er im elterlichen Betrieb zum Brauer ausgebildet worden war, arbeitete »Pinkus« dort zunächst einige Jahre als Geselle, bevor er zum Studium an der berühmten Brauakademie Weihenstephan nach München ging. Neben dem Studium, das er 1925 mit dem Braumeister-Diplom abschloss, ging er seiner heimlichen Leidenschaft nach und ließ sich zum Sänger ausbilden. Lange war er hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, als Sänger Karriere zu machen, und der Erwartung seiner Familie, die münsterische Brauerei zu übernehmen. Schließlich entschied er sich jedoch für die »»Pflichterfüllung« und kehrte nach Münster zurück, wo er am 14. Februar 1928 die Gastwirttochter Regina Sophia Theresia Holtkamp heiratete. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Bald nach der Hochzeit realisierten Vater und Sohn den Plan, das alte Brauereigebäude an der Kreuzstraße abzureißen und einen Neubau zu errichten.

1935 übernahm Carl den Betrieb. Seiner musikalischen Begabung ging er weiterhin als Hobby nach, trat bei Sängerwettbewerben an, sang in einer Inszenierung des münsterischen Theaters mit und betrieb mit Komponisten, Sängern und Musikern den bereits vom Vater begründeten Freundeskreis »Musikalische Deutsche Ecke« weiter, der sich regelmäßig in Müllers Altbierküche traf. In den Jahren 1930 bis 1932 amtierte das beliebte »münsterische Original« als Karnevalsprinz, nach 1945 setzte er sich mit dem »Freundeskreis Pinkus Müller« für den Wiederaufbau der stark zerstörten Stadt Münster ein.

Nach seinem Tod im Jahr 1979 führte sein ältester Sohn Hans das Unternehmen weiter, das sich bis heute in Familienbesitz befindet. Mittlerweile ist auch Tochter Barbara in den Betrieb eingestiegen. Die derzeitige Jahresproduktion liegt bei etwa 20.000 Hektolitern Bier, wovon etwa 80% in Flaschen abgefüllt werden. Die Flaschenabfüllung wurde vor einigen Jahren nach Laer (Kreis Steinfurt) verlagert. Dort entsteht momentan eine neue Brauerei. Voraussichtlich ab Mitte 2005 werden die leckeren Pinkus-Spezialitäten auch in Laer gebraut.

 

Bieretikettensortiment aus der heutigen Produktion.

Fotos links und mitte: Stammhaus der Brauerei in Münster, Foto rechts: Abfüllhalle in Laer/Kreis Steinfurt.